Die Seligpreisungen

1. 11. 2015 – Allerheiligen

1. Lesung

1 Joh 3, 1-3

Seht, wie groß die Liebe ist, die der Vater uns geschenkt hat: Wir heißen Kinder Gottes, und wir sind es. Die Welt erkennt uns nicht, weil sie ihn nicht erkannt hat.

Liebe Brüder, jetzt sind wir Kinder Gottes. Aber was wir sein werden, ist noch nicht offenbar geworden. Wir wissen, dass wir ihm ähnlich sein werden, wenn er offenbar wird; denn wir werden ihn sehen, wie er ist.

Jeder, der dies von ihm erhofft, heiligt sich, so wie Er heilig ist.

Evangelium

Mt 5, 1-12a

In jener Zeit,

als Jesus die vielen Menschen sah, die ihm folgten, stieg er auf einen Berg. Er setzte sich, und seine Jünger traten zu ihm.

Dann begann er zu reden und lehrte sie.

Er sagte: Selig, die arm sind vor Gott; denn ihnen gehört das Himmelreich.

Selig die Trauernden; denn sie werden getröstet werden.

Selig, die keine Gewalt anwenden; denn sie werden das Land erben.

Selig, die hungern und dürsten nach der Gerechtigkeit; denn sie werden satt werden.

Selig die Barmherzigen; denn sie werden Erbarmen finden.

Selig, die ein reines Herz haben; denn sie werden Gott schauen.

Selig, die Frieden stiften; denn sie werden Söhne Gottes genannt werden.

10 Selig, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden; denn ihnen gehört das Himmelreich.

11 Selig seid ihr, wenn ihr um meinetwillen beschimpft und verfolgt und auf alle mögliche Weise verleumdet werdet.

12 Freut euch und jubelt: Euer Lohn im Himmel wird groß sein.

Umwertung der Werte

Die vielen Menschen, die Jesus folgen, sind vermutlich großteils solche Menschen, die in den Seligpreisungen aufgezählt werden. Aber wie kann Jesus diese selig nennen – die Armen, die Trauernden, die Gewaltfreien, die Hungernden und Dürstenden, die Barmherzigen, die mit einem reinen Herzen, die Friedensstifter, die Verfolgten und Verunglimpften? Das sind doch diejenigen, die eher belächelt werden, übergangen werden, nicht für voll genommen werden …

Jesus hat die Gottesherrschaft vor Augen, also eine Welt, in der andere Werte gelten als die üblichen. Solch eine Welt ist so menschlich, dass auch die Armen, die Trauernden, die Gewaltfreien, die Hungernden, die Barmherzigen … menschenwürdig leben können, mit anderen Worten „selig“ genannt werden können.

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von LEO ERTL